Schreibdidaktische Ratgeberliteratur durchläuft diachrone Entwicklungen, die dieser Beitrag nachzuzeichnen versucht. Exemplarische Schreibratgeber der letzten drei Jahrzehnte werden hinsichtlich ihrer Themenschwerpunkte, ihrer sprachlich-didaktischen Gestaltung und der Vermittlung von Inhalten sowie hinsichtlich der Explizitheit ihrer theoretischen Fundierung verglichen. Es zeigt sich, dass die Themenschwerpunkte über die Jahrzehnte nur leicht variieren, während didaktisch eine zunehmende Komprimierung und Veranschaulichung der Inhalte stattfindet. In Bezug auf die Wissenschaftlichkeit von Schreibratgebern ergibt sich der Eindruck, dass immer weniger Quellen aus der interdisziplinären Schreibforschung zitiert werden, während die Rezeption von Ratgebern selbst zunimmt. Im Fazit wird diskutiert, inwiefern die Beobachtungen zur Entwicklung von Ratgeberliteratur auf die Entwicklung der forschenden Schreibdidaktik im deutschsprachigen Raum bezogen werden können.