Im Mittelpunk der vorliegenden Arbeit steht Juli Zehs Roman Corpus Delicti. Ein Prozess und das Corpus (delicti) als in der diegetischen Welt des Romans durch den Diskurs der Macht inszenierter Körper. Der Titel nimmt seiner wortwörtlichen Entzifferung folgend auf den menschlichen Körper Bezug. Der „Körper“ stellt einen (leib)philosophisch gesehen polysemen Begriff dar. Auf was für einen Körper bezieht sich dieses Corpus? Ist mit dem Körper ein Teil eines dualistischen, cartesianischen Ganzen gemeint? Oder ist er wie etwa im Physikalismus mit dem Subjekt identisch, und hat schon das Andere des Ganzen ausgeblendet? Oder steht eventuell der Körper für das Synonym des Leibes? Die Unzahl der Fragen legt die Vielfalt der Antworten nahe.