Zusammenfassung. Fragestellung / Ziel: Angesichts der dynamischen Entwicklungen und Folgen der COVID-19-Pandemie für die Versorgung Pflegebedürftiger stellen sich folgende Fragen: Wie nehmen Leitungskräfte von Pflegeeinrichtungen Herausforderungen wahr, wie belastet sind sie und wie bewältigen sie diese? Methoden: Per E-Mail wurden bundesweit Leitungskräfte aus ambulanten und stationären Pflege- und Hospizeinrichtungen online befragt. Geschlossene Fragen wurden deskriptiv, offene inhaltsanalytisch ausgewertet. Ergebnisse: Von 4333 angeschriebenen Einrichtungen lagen von 525 vollständige Informationen vor. Die Sorge vor Infektionen, Beschaffung von Schutzausrüstung, Hygienevorschriften, Widersprüchlichkeit und Intransparenz von Informationen sowie Richtlinien und Einnahmeausfälle zählen zu den größten pandemiespezifischen, sich bedingenden Herausforderungen, und führen zu einer Belastungskaskade. Rund 40 % der Befragten sind unsicher, ob sie diese bewerkstelligen können. Das Wohlbefinden und Präsentismusverhalten hat sich den Befragten zufolge seit Pandemieausbruch verändert. Finanzielle und strukturelle Maßnahmen, die Stärkung des sozialen Zusammenhalts und Aufklärung wurden als Bewältigungsstrategien der Krise genannt. Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse verdeutlichen einen Anstieg von Herausforderungen und veranschaulichen pandemiebedingte und sich gegenseitig bedingende Belastungen. Diese werden vornehmlich durch Mehrarbeit und einen Zusatzaufwand, vor allem auf Seiten der Leitungskräfte, bewältigt. Unklar bleibt, welche langfristigen Folgen aus der Belastungssituation zu erwarten sind.