The topic of the article is methods and methodology of ‘‘qualitative” research in sociology. Taking own experiences in a school administration project as an example, I try to show risks, fallacies and typical conflicts in the “qualitative interview”. This is shown to be subjected to a fundamental dilemma: the “qualitative interview” aims at a “natural” discourse but cannot fully adapt to rules of everyday communication. The roles of the interviewer and of the interviewee remain separated, and the governing influence of the interviewer is maintained. An especially restrictive form of this influence is the “bureaucratization” of the interview which, ironically, is fostered by the very features of the qualitative interview being its specific advantages, namely, openness, unstructuredness, and the like. On the other hand, to avoid “bureaucratization” of the interview does not mean successful communication. As the interviewer relies of his competence in everyday communication, new risks and tensions arise. The article is concerned with the analysis of these conflicts and offers no solutions in the technical sense. Der Artikel soll einen Beitrag zur methodischen und methodologischen Auseinandersetzung mit der Praxis qualitativer Sozialforschung leisten. Am Beispiel von Interviewerfahrungen, die im Rahmen eines Forschungsprojektes zu Fragen der Schulaufsicht gemacht wurden, sollen die Risiken und Fallen des qualitativen Interviews erläutert und typische Konflikt-Konstellationen qualitativer Interviews herausgearbeitet werden. Wichtiger Gesichtspunkt ist dabei, daß das qualitative Interview durch ein bestimmtes, im Prinzip nicht aufhebbares Dilemma gekennzeichnet ist: Es soll einer „natürlichen“ Gesprächssituation möglichst nahe kommen, ohne zugleich auch die Regeln der Alltagskommunikation zu übernehmen. Die Rollentrennung von Frager und Befragtem bleibt im Prinzip erhalten und damit auch der steuernde Einfluß des Interviewers. Als eine besonders restriktive Form dieser Steuerung wird die „Leitfadenbürokratie“ beschrieben, die selbst wiederum durch bestimmte psychische und soziale Bedingungen der Situation des qualitativen Interviews begünstigt wird (Angst vor offenen und wenig strukturierten Situationen u.ä.). Aber auch der Verzicht auf eine bürokratische Steuerung der Interviewsituation ist keineswegs mit gelungener Kommunikation identisch. In dem Maße, in dem der Befrager sich auf seine alltagskommunikative Kompetenz verläßt und mit dieser spontan umzugehen versucht, gibt es eine Reihe neuer Gefährdungen und Störungen der Interviewkommunikation. Der Artikel befaßt sich mit einer Analyse dieser Störungen. Er ist von einer technischen Lösung im Sinne „positiver“ methodischer Ratschläge noch weit entfernt.