Muss ein Staat seine Untaten bereuen, um außenpolitische Legitimität zu erhalten? Was bedeutet es, Kriegsverbrechen aufzuarbeiten? Und wie agieren und kommunizieren Politiker, die unter internationalem Druck aufarbeiten müssen? Am Beispiel des serbischen Umgangs mit während der Jugoslawienkriege begangener Kriegsverbrechen sucht Daniela Mehler Erklärungen für Politikwandel und Ambivalenzen. Sie rekonstruiert die serbischen Aufarbeitungsdebatten vom Beginn der Jugoslawienkriege bis zur Verhaftung von Ratko Mladic und stellt die Positionen und Norminterpretationen der serbischen Akteure vor.