Im Folgenden fragen wir nach dem Stellenwert von ‚Digitalität‘ für die Geschichte der literaturwissenschaftlichen Germanistik. Es geht uns theoretisch, methodisch und methodologisch um die Frage, wie digitale Daten und Datenverarbeitungsverfahren den Blick auf die Fachgeschichte verändern, welche Untersuchungsrichtungen insbesondere durch makroskopische Verfahren nahegelegt werden und welche Erkenntnisinteressen dabei eher in den Hintergrund treten. Die wissenschaftspolitische und normative Komponente des Projekts liegt darin, dass wir uns eine Beschreibung des Fachs wünschen, die die Vielfalt der Funktionen und Leistungen angemessen in den Blick rückt und so etwa auch besser bestimmen kann, was sich durch das Auftreten von Digital Humanities verändert, wo Anschlussprobleme bestehen und Kooperationsmöglichkeiten verbessert werden könnten.