Zusammenfassung. Zur Erfassung von Selbstwirksamkeitserwartungen bei Personen mit chronischen Schmerzen wird der Fragebogen zur Erfassung der schmerzspezifischen Selbstwirksamkeit (FESS), eine Adaptation des Pain Self-Efficacy Questionnaire (PSEQ) ( Nicholas, 2007 ), vorgestellt. Im Gegensatz zu anderen Selbstwirksamkeitsmaßen berücksichtigt dieser bei der Einschätzung von Selbstwirksamkeitserwartungen die vorliegenden Schmerzen. In einer obe von N = 363 Patienten (vorwiegend mit Rückenschmerzen) einer orthopädischen Rehabilitationsklinik wurden die psychometrischen Eigenschaften des FESS überprüft. Das Cronbachs Alpha der Gesamtskala liegt bei α = .93. Die einfaktorielle Struktur ließ sich faktorenanalytisch belegen. Hinweise auf die konvergente Validität des FESS liefert besonders die hohe Korrelation zur schmerzbedingten Beeinträchtigung („disability”) (PDI). Hinsichtlich der Konstruktvalidität zeigen sich für den spezifischen FESS und ein allgemeines Selbstwirksamkeitsmaß (SWE) teilweise unterschiedliche Korrelationen zu zentralen Kriteriumsvariablen des Schmerzgeschehens. Regressionsanalysen zeigen den prädiktiven Nutzen des FESS. Somit scheint der FESS ein gutes Instrument zur Status- und Veränderungsmessung in der klinischen Praxis sowie zur Evaluation von Therapieerfolgen in der Schmerzforschung zu sein.