Zusammenfassung: Theoretischer Hintergrund: Lebenszufriedenheit ist eine wichtige Zielgröße in der Psychotherapie. Der Bielefelder Fragebogen zur Lebenszufriedenheit (BIFL) wurde für den Open-Access-Einsatz in Psychotherapie und Forschung entwickelt. Fragestellungen: (1) Wie ist die psychometrische Qualität des BIFL? (2) Ist die Lebenszufriedenheit bei Menschen mit (vs. ohne) psychischer Störung geringer? (3) Wie unterscheidet sich die Lebenszufriedenheit vor vs. nach einer Psychotherapie? (4) Wie stabil war die Lebenszufriedenheit während der COVID-19-Pandemie? Methode: Itemanalysen und gemischte Modelle anhand dreier großer Stichproben. Ergebnisse: Die psychometrische Qualität ist gut bis sehr gut. Die Lebenszufriedenheit in der klinischen (vs. nichtklinischen) Stichprobe ist reduziert; nach Psychotherapie ist der Unterschied zwischen beiden noch immer signifikant, aber geringer als vor der Psychotherapie. In der COVID-19-Pandemie 2020 nahm die Lebenszufriedenheit mit Restriktionslockerungen leicht zu, insbesondere im Bereich der Work-Life-Balance. Schlussfolgerungen: Der BIFL ist ein veränderungssensitives Selbsteinschätzungsverfahren. Als Ergänzung anderer Prozess- und Outcome-Maße sollte Lebenszufriedenheit in Planung und Durchführung von Psychotherapien vermehrt berücksichtigt werden.
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