Wissenschaftliche Editionen und besonders textkritische Apparate sind bekannt dafür, kaum benutzt zu werden. Welche Probleme ergeben sich, wenn interpretatorisch interessierte Leser*innen die Apparate beiseitelassen? Inwieweit können digitale Editionen den Zugang zu ihnen tatsächlich erleichtern? Ausgehend von diesen Fragen entwirft der Beitrag das Programm einer digitalen Analyse der Veränderungen, die Texte im Laufe ihrer Entstehung und weiteren Entwicklung durchlaufen. Das Potential digitaler Editionen liegt darin, solche Analysen zu ermöglichen und auf diese Weise die in ihnen enthaltenen textkritischen Informationen allererst zum Sprechen zu bringen.