Kontingent ist, was weder notwendig noch unmöglich ist. Dass Akteure immer auch anders kommunizieren und handeln können, gehört zur Grundkondition moderner Gesellschaften – und lässt den Wunsch aufkommen, diese Dimension zu kontrollieren. Ausgehend von der zentralen Rolle, die dem Problem der Kontingenz im Zusammenhang moderner Kriegsführung zukommt, geht es in diesem Beitrag um eine spezielle automatisierte Form dessen, was als »protocological control« beschrieben wurde und im Zusammenhang heutiger Überwachungsregime um den Begriff des „Pan-Protokollarischen“ ergänzt werden kann. Im Zentrum steht dabei das dialektische Verhältnis von Determiniertheit und Offenheit, das in einem neuen technologisch bedingten Verhältnis von Kontrolle und Kontingenz wieder zu Tage tritt.