Zusammenfassung: Zielsetzung: Aus Anlass der Veröffentlichung der dritten Ausgabe des Buchs „Alkohol: Kein gewöhnliches Konsumgut“ haben die Autor_innen die Entwicklung des Pro-Kopf-Alkoholkonsums in Österreich mit der Alkoholpreisentwicklung, der Verfügbarkeit von alkoholischen Getränken sowie Maßnahmen zur Bekämpfung von Alkohol am Steuer in Beziehung gesetzt. Methodik: Im Wesentlichen wurde auf Statistiken zurückgegriffen, die die Autor_innen seit vielen Jahren regelmäßig im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit erheben – Statistiken, die in Forschungsberichten sowie im regelmäßig erscheinenden Handbuch Alkohol-Österreich einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Ergebnisse: Über die letzten 50 Jahre zeichnet sich in Bezug auf den Alkoholkonsum eine rückläufige Tendenz ab. Bezüglich alkoholassoziierter Probleme zeichnet sich eine deutliche Verbesserung ab, obwohl in dieser Zeit die Alkoholpreise relativ zum zur Verfügung stehenden Einkommen stark gesunken sind und die Öffnungszeiten im Handel und in der Gastronomie stark ausgeweitet wurden. Das legt nahe, dass aus einer gesundheitspolitischen Warte positive Veränderungen der Alkoholkultur nicht nur durch Preiserhöhungen und Einschränkungen der Alkoholverfügbarkeit initiiert werden können. In Bezug auf Alkohol am Steuer hat der gesetzliche Druck auf alkoholisierte Kraftfahrzeuglenker_innen über die Jahre kontinuierlich zugenommen, und die alkoholbezogenen Unfälle haben parallel dazu abgenommen. Wenngleich man, wie in diesem Text ebenfalls gezeigt wird, aus Zusammenhängen nicht automatisch auf Kausalität schließen kann, erscheint es durchaus plausibel, dass diese gesetzlichen Maßnahmen einen relevanten Beitrag zur Verringerung des alkoholbedingten Unfallgeschehens geleistet haben.
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