21
views
0
recommends
+1 Recommend
0 collections
    0
    shares
      • Record: found
      • Abstract: found
      • Article: found
      Is Open Access

      Der Grillenburger Sandsteinbruch am Flügel Jägerhorn (Cenomanium, Tharandter Wald, Sachsen) – historisch berühmt und geologisch verkannt

      , ,
      Geologica Saxonica – Journal of Central European Geology
      Pensoft Publishers

      Read this article at

      Bookmark
          There is no author summary for this article yet. Authors can add summaries to their articles on ScienceOpen to make them more accessible to a non-specialist audience.

          Abstract

          Der Steinbruch am Flügel Jägerhorn westlich von Grillenburg ist vermutlich der älteste Kreidesandsteinbruch des Tharandter Waldes, in Betrieb seit etwa 1170. Historisch belegt ist, dass beispielsweise 1225 die Goldene Pforte des Freiberger St.-Marien-Doms aus Grillenburger Sandstein gefertigt wurde. Die vom Universalgelehrten J.F. Henckel (1722) veröffentlichten Kupferstiche der fossilen Hahnenkamm-Muschel Rastellum carinatum und der Pectinide Merklinia aspera aus dem „Sandsteinbruche im Grüllenburger Walde“ sind in der Literatur die bisher ältesten bekannten Abbildungen von sächsischen Kreide-Fossilien. Im Sandsteinbruch am Flügel Jägerhorn ist als unterster Abschnitt die über 5 m mächtige „Werksteinbank“ aufgeschlossen, der marine Werksandstein der oberen Oberhäslich-Formation (unteres Obercenomanium), der fälschlicherweise in den letzten über 130 Jahren der kontinentalen Niederschöna-Formation (Untercenomanium) zugeordnet und als fossilfreier Dünensandstein interpretiert wurde. Die obersten 1,50–2 m der „Werksteinbank“ beinhalten neben Glaukonit auch fünf verschiedene Spurenfossilien der Skolithos-Ichnofazies, die sandig-flachmarine Ablagerungsräume charakterisiert. Es folgt die Pennrich-Formation (oberes Obercenomanium) mit dem ca. 1,50 m mächtigen plenus-Horizont und einem Transgressionskonglomerat aus bis zu 15 cm großen, gut gerundeten Rhyolith-Geröllen an der Basis. Zuoberst sind im Steinbruch noch 3–7 m gut gebankte, spiculitisch-glaukonitische Siltsteine erhalten. Diese lithostratigraphische Abfolge ist typisch für das Osterzgebirge: marines Mittel- und Obercenomanium überlagert fluviatiles Untercenomanium. Die mittlere und obere Oberhäslich-Formation im Tharandter Wald – auflagernd auf der fluviatilen, mittleren Niederschöna-Formation und überlagert von der tiefermarinen Pennrich-Formation – ist etwa 20 m mächtig; als einziger cenomanzeitlicher Werksandstein der sächsischen Kreide wurden jeweils die obersten 5–7 m gebrochen. Bei Grillenburg transgredieren die Abfolgen der Oberhäslich- und Pennrich-Formation auch direkt auf den permischen Rhyolith der Tharandter-Wald-Caldera. Äolische Sedimente sind aus der sächsischen Kreide nicht bekannt.

          Related collections

          Most cited references26

          • Record: found
          • Abstract: not found
          • Article: not found

          Bathymetry of trace fossils

            Bookmark
            • Record: found
            • Abstract: not found
            • Article: not found

            Sea-level change, carbon cycling and palaeoclimate during the Late Cenomanian of northwest Europe; an integrated palaeoenvironmental analysis

              Bookmark
              • Record: found
              • Abstract: not found
              • Article: not found

              Sequence stratigraphy of the lower Upper Cretaceous Elbtal Group (Cenomanian—Turonian of Saxony, Germany)

                Bookmark

                Author and article information

                Journal
                Geologica Saxonica – Journal of Central European Geology
                GS
                Pensoft Publishers
                1617-8467
                December 16 2021
                December 16 2021
                : 67
                : 1-28
                Article
                10.3897/gs.67.e78579
                b99bbdda-e5c7-4b62-bc17-beb52e79e2cc
                © 2021

                http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

                History

                Comments

                Comment on this article